Geniale Idee, denken Sie. Das muss ich mir  für mein Schreibprojekt notieren. Gedanken explodieren wie Feuerwerkskörper im Kopf.  Ein Funkenregen an Ideensplitzer. Ein heller Blitz der Erkenntnis. Man greift zum Stift, versucht das Textmonument, festzuhalten – und in einem Guss niederzuschreiben … In dem Moment stellt sich Finsternis ein. Kaum versucht man das Feuerwerk des kreativen Chaos geordnet zu Papier zu bringen, herrscht Leere im Kopf und man starrt ratlos auf das weiße Blatt Papier.

Texte entstehen nicht in einem großen Wurf. Texte entstehen in einer Abfolge kleiner, klarer Arbeitsschritte – wie Brötchen backen. Stellen Sie sich ein Schreibprojekt wie ein Backwerk vor. Planung und Vorbereitung ist das Zusammentragen und Abwiegen der einzelnen Zutaten. Schreiben ist gleich Teig kneten. Überarbeiten ist Brötchen formen. Und in der Phase der Endkorrektur schieben Sie Ihren Text ins Rohr und lassen ihn aufbacken. Fertig!

Ich liebe das Schreiben und bin fasziniert vom Handwerk, das dem Schreiben zugrunde liegt. Das Handwerk lässt sich lernen. Mit dieser Anleitung, ein bisschen Übung und der Freude am Schreiben, werden auch Sie sich vom Eingeweihten, zum Handwerker und Meister des Schreibens entwickeln.

 

Umfangreiches Schreibprojekt

Planung zahlt sich aus

 

Hier die 5 Phasen, in die ein Schreibprozess unterteilt ist:

 

Phase 1: Vorbereitung

 

  • Ziel: Überblick gewinnen
  • Aufgabe: „Hirnen“

 

Stichworte

Die Gedanken schwirren frei im Kopf herum. Notieren Sie sich zunächst einfach nur Stichworte. Verschaffen Sie sich einen  Überblick.

Ziel

Anhand der Stichworte überlegen Sie, welches Ziel Sie mit dem Text erreichen wollen. Möchten Sie

  • unterhalten
  • informieren,
  • etwas bewerben
  • oder verkaufen?
Recherche

Was müssen Sie recherchieren, damit Ihr Text unterhält, informiert, wirbt oder verkauft? Welche Informationen benötigen Sie und wo bekommen Sie diese her?

Ein Großteil dieser 3 Arbeitsschritte findet häufig nebenbei statt, während Sie Alltagsaufgaben lösen, Autofahren oder spazieren gehen. Sie hirnen währenddessen und brüten Gedanken aus. Die besten Einfälle kommen fast immer dann, wenn man mit anderen Dingen beschäftigt ist und die Gedanken sich frei bewegen, nicht wenn man am Schreibtisch sitzt und verbissen versucht, sie rauszuquetschen.

 

Tipp: Halten Sie Block und Stift bereit, damit Sie Ihre Einfälle festhalten können, wenn sie kommen.

 

Die genialen von den Schnapsideen  zu trennen, ist ein Schritt, der später folgt. Erst einmal gilt es, sich jeden Einfall zu notieren, auch wenn er vorerst noch so schwachsinnig erscheint.

Hat sich ein ordentliches Sammelsurium an Ideen, Zielen und Quellen angesammelt, geht es im Nächsten Schritt um die Planung.

 

Phase 2: Planung

 

  • Ziel: Ordnung in die Gedanken bringen
  • Aufgabe: ein Konzept erstellen, Struktur und Textaufbau planen
Die Spreu vom Weizen trennen

Nun werden die Weichen gestellt. Welche Aspekte des Themas müssen unbedingt in den Text rein; welche Quellen und Zitate usw.. Was ist die primäre Botschaft? Welche Hintergründe, Argumente, Erklärungen, Beschreibungen, Zahlen und Fakten untermauern die formulierten Thesen?

Einen roten Faden spannen

Welchen Einstieg wählt man für den Text, der Interesse weckt, neugierig macht und zum Weiterlesen animiert? In welcher Reihenfolge baut man die Argumente auf, damit sie für den Leser nachvollziehbar und schlüssig sind?

Zielgruppengerechte Sprache

Achte darauf, in der Sprache der Zielgruppe zu schreiben. Ob Sie für Otto Normalverbraucher schreiben, für Techniker, Esoteriker, Kinder … ob Ihr Text eine technische Dokumentation, eine Gebrauchsanleitung, ein Blogartikel, PR-Text oder Werbetext werden soll entscheidet über Ausdruck, Inhalt Stil und Ton. All das muss auf die Lesergewohnheiten der Zielgruppe abgestimmt sein. Beschäftigen Sie sich mit Ihrer Zielgruppe. Mit ihrer Sprache, ihren Interessen und Niveaus, damit Sie Ihre Leser in ihrer Welt abholen und in Ihren Text ziehen können.

Mit der Planung haben Sie den Fahrplan für die Ausarbeitung des Textes erstellt.

 

Textsorten haben ihre eigenen Baupläne. Jede folgt einem eigenen Aufbauschema.

Wenn Sie – wie beim Hausbauen – wissen, wie und wo man anfängt und welches die nächsten Schnitte sind, fällt das Schreiben gleich viel leichter. Es macht Spaß, wenn man weiß, wo die Reise hingeht – und das leere Blatt Papier ist dann kein Schreckgespenst mehr.

 

 

 

Teil 2 Schreiben – den Text verfassen

Im Teil 2 der Serie Schreibprojekte geht es um das Schreiben des Textes. Gedanken und Ideen in Worte fassen. Hier geht es zu Teil 2: Klicke den Link

Teil 3 Überarbeiten

Teil 3 der Serie befasst sich mit dem Überarbeiten und Korrigieren von Texten. Der Beitrag wird demnächst veröffentlicht. Hier geht es zu Teil 3

Schreiben und Schreiben lassen

Brauchen Sie ein Schreibcoaching? Oder meine Dienstleistung? Möchtest Sie Ihre Botschaft schreiben lassen? Als Werbetexterin verfasse ich Web- und Werbetexte, PR-Artikel, … coache Schreibprozessen und korrigiere bzw. lektoriere Texte.

Coaching und Dienstleistung