Nichts passiert leichter, als etwas zu schreiben, das keiner versteht. Oder auch so zu sprechen. Wie aber transportiert man abstrakte, komplexe, neue Inhalte, die beim Leser noch nicht von vorn herein auf Verständnis treffen? Wie haucht man Texten Leben ein? Texte werden für den Leser dann lebendig und verständlich, wenn Sie Sinn durch Sinnlichkeit vermitteln.

 

Text erzielt Wirkung durch Leseanreize

Je abstrakter etwas Geschriebenes oder Gesagtes ist, umso mehr müssen Sie die Sinne sprechen lassen. Ein Text erzielt seine Wirkung nicht nur durch Inhalt, sondern vorallem durch Leseanreize.

Wenn Sie üben, sinnlich zu schreiben, lernen Sie dadurch automatisch,
lebendig und anschaulich zu sprechen.
So überzeugen Sie, ohne zu überreden.

 

Wenn Ihre Leser, Kunden oder Mitarbeiter Sie verstehen, Ideen, Vorhaben oder Notwendigkeiten nachvollziehen können, vertrauen sie Ihnen auch. Der Sinn Ihrer Botschaft erschließt sich, Zusammenhänge werden klar. Sie gewinnen Stammleser, Stammkunden und loyale Mitarbeiter, weil Sie ihnen Klarheit schenken.

 

Mit diesen 3 Techniken vermitteln Sie Sinn durch Sinnlichkeit:

  • Lebendige Bilder
  • Anschauliche Beispiele
  • Einprägsame Vergleiche

 

Denken Sie beim Schreiben stets daran. Lebensnahe Beispiele prägen sich beim Leser ein. Sie sprechen seine Erfahrungen, Instinkte und Codes an; holen ihn bei seinen Interessen ab. Anschauliche Beispiele, einprägsame Vergleiche dürfen ruhig ein bisschen spektakulär sein.

 

Wie transportiert man beim Schreiben
Sinn durch Sinnlichkeit?

 

Beispiel: 

Gehen wir davon aus, Sie möchten in Ihrem Text den Begriff „geistreich“ vermitteln. Sie möchten darstellen, dass Weisheit weit über den bloßen Verstand hinausgeht – und sich dafür Intellekt mit Intuition verbindet.

Um der These Sinn zu verleihen, könnten Sie schreiben:

„Weisheit ist, wenn beide, Intellekt und Intuition, daran beteiligt sind. So gelingt geistreiches Denken.“

Sinnlich formuliert könnte Ihr Satz folgendermaßen lauten:

„Intuition und Intellekt sollen sich vereinen, miteinander schlafen. Daraus erwächst ein geistreicher Gedanke.“

Die beiden Aussagen transportieren denselben Inhalt. Wirkungsvoller ist das Sprachbild von Intellekt und Intuition, die miteinander schlafen. Das Kopfkino springt an, die Sinne werden berührt, der Leser bekommt ein Gefühl für die Sache. Der Vergleich ist

SuicideOmen / Pixabay

  • anschaulich
  • lebensnah
  • regt die Phantasie des Lesers an
  • setzt sich damit in seinen Kopf fest

 

Fazit:

Die sinnliche Formulieren „miteinander schlafen“  erfand in diesem Zusammenhang die Autorin Madleine L’Engle und macht damit begreiflich, worum es geht: Dass dann, wenn zwei sich vereinen, daraus etwas Neues, Lebendiges entsteht.“

 

Sinnlichkeit schlägt die Brücke zur „Kunst des Schreibens“. Sinnlichkeit ist der Kunstgriff, mit dem du dem Leser Informationen verständlich und mitreißend präsentierst.

 

Sprachbilder drücken den Knopf im Kopfkino

 

Wenn Sie beruflich schreiben oder Reden hältst, sollten Sie zwei Sprachbilder unbedingt einsetzen:

  • die Metapher
  • den Vergleich

 

Sprachbilder sind bewährte Kunstgriffe, um abstrakten Themen Leben einzuhauchen. Mit ein paar präzisen Stichen nähen Sie so unscheinbare Knöpfe (bild- und bedeutungsleere Phrasen, komplizierte Sachverhalte, unbegreifliche Konzepte) an bekannte Stoffe. Das verleiht ihnen Form und Kontur, ohne langatmige Erklärungen und theoretische Definitionen, die man erst wieder nicht versteht. Sprachbilder drücken den Knopf im Kopfkino. Schwubs, schon rennt der Film ab; alles ist sonnenklar.

 

Der Vergleich – zieht eine Parallele zu etwas Bekanntem

Der Vergleich zieht eine Parallele zwischen ungleichen Dingen, indem er sie verbindet durch ein vergleichendes

  • wie
  • also ob
  • gerade so

 

Beispiel:

Die Platinen sind so groß, wie ein 100-Euro-Schein und dünn wie eine Eiswaffel.

EPS kann jedes Rad einzeln bremsen, gerade so, als hätten Sie vier Bremspedale und ebenso viele Füße.

Nach dem Bankencrash kippten die Währungen von x, y und z wie Dominosteine und warfen das gesamte Finanzsystem um.

 

Bildhafte Vergleiche aktivieren die Vorstellungskraft. Man verknüpft eine unbekannte Information mit einem bekannten Bild. Das prägt sich ein. Die Information wird nicht nur verbal transportiert, sondern auch anschaulich gespeichert. Vergleiche gewinnen ganz besonders dann an Reiz, wenn sie lebendig, lustig, abenteuerlich oder originell gestaltet sind. Immer, wenn Sie Ihre Leser emotional berühren, zum Lachen oder die Phantasie anstacheln, können Sie sicher sein, dass Ihr Text erinnert wird.

 

 

 

 
Die Metapher – lässt uns sehen, was Sache ist

3dman_eu / Pixabay

Sie zieht Parallelen zwischen zwei Dingen, jedoch ohne das vergleichende Wörtchen wie. Die Metapher besticht durch die Kraft unverbrauchter Bilder, sie beflügelt Fantasie und Intellekt. Sie lässt uns sehen, was Sache ist. In unserem Sprachgebrauch verwenden wir viele Metaphern (im Beispiel kursiv geschrieben), oft ohne uns dessen bewusst zu sein.

Beispiel:

Wir surfen durchs Internet, schlagen uns mit einem Computervirus herum. Oje, eine harte Nuss, die es nun zu knacken gilt.

Deutschland ist noch immer eine Dienstleistungswüste. Doch durch den stets wachsenden Markt im Bereich Online-Business wird der Sektor Dienstleistung wohl bald zur hart umkämpften Bastion werden.

Zusammenfassung:
Erfolgreich Texten – Sinn durch Sinnlichkeit

 

Der Inhalt von Blogartikeln, PR-Bereichten, Sach-, Fach-, und Werbetexten muss einen Sinn ergeben. Das versteht sich von selbst. Wahres Lesevergnügen wird aber erst dann erzielt, wenn Sie es schaffen, die Sinne des Lesers zu berühren.

Sinn durch Sinnlichkeit erreichen Sie durch:

  • Content – Sinn und Nutzen orientierter Inhalt, der dem Leser Mehrwert bietet.
  • Beispiele – nah am Leser, auf sein Lebensverständnis treffen und – dem Effekt geschuldet – auch mal spektakulär gewählt sein dürfen.
  • Vergleiche und Metaphern, die Unsagbare und Unbegreifliche anschaulich machen.

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